CARL RABUS: PASSION

Ausstellung vom 24. März bis 10. Juni 2018

Einladung zur Eröffnung am Freitag, 23. März 2018, 17 Uhr

Daniel J. Schreiber, Direktor des Buchheim Museums
Roland Krüppel, Rabus-Sammler

PDF-Einladung


Der 1898 in Kempten geborene, in München aufgewachsene und 1983 in Murnau gestorbene expressionistische Künstler Carl Rabus ist maßgeblich von den Künstlern der »Brücke« geprägt. In den 1920er Jahren arbeitet er als Buchillustrator. In den Jahren der Nazi-Diktatur wird er verfemt, verfolgt und schließlich 1940 in Belgien verhaftet. Er kommt in ein Internierungslager in Saint-Cyprien in Südfrankreich. Nach dem Elend der Kriegsjahre »arbeitete er sich den Schmerz von der Seele«, wie seine Witwe Erna Rabus später erzählen wird. Er schneidet die »Passion« in Linol. Der großformatige Zyklus ist mit seinen fünfzehn Blättern vollständig in der Ausstellung zu sehen. Nicht die Passion Jesu Christi ist auf ihnen dargestellt, sondern die am eigenen Leib erlebten Leiden der Opfer des Nationalsozialismus. Noch viel authentischer an diesem Thema dran sind die Skizzen aus seiner Internierungszeit, welche Erna Rabus Lothar-Günther Buchheim für das Buchheim Museum schenkte. Nach einmaliger Präsentation in Saint-Cyprien werden sie nun erstmals in Deutschland gezeigt! Die kleinen Bleistiftzeichnungen zeigen eindrücklich verdichtet Szenen aus dem Lagerleben. Nach dem Krieg verbringt Rabus mehrmals Malurlaube im italienischen Positano. Seine hier am Strand gefertigten Farbzeichnungen fügen der Ausstellung eine überraschende Pointe hinzu. Rabus führt uns mit diesem erstmals öffentlich zu sehenden Zyklus mit Filzstift und Aquarellpinsel in lässigen Linienzügen und in explodierender Farbpracht vor Augen, um welche Botschaft es ihm eigentlich geht: Das Leben ist schön.


Carl Rabus, Positano, 1968/69, Farbzeichnung

Kunstgeschichten

Sonntag, 8. April, 22. April, 20. Mai, 3. Juni, jeweils 15.30 Uhr

An vier Sonntagen lässt Roland Krüppel, ehemaliger Radiomoderator des Bayerischen Rundfunks (»Funkstreifzug«), die Besucher der Rabus-Ausstellung an seinen beiden heftigsten Leidenschaften teilhaben: Geschichten und Carl Rabus. Als sein größter Sammler und Freund der verstorbenen Witwe weiß er mehr über den Künstler zu erzählen als alle anderen.


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