Neue Ausstellung in Bernried

Buchheims Fotos aus dem legendären „Boot“

BILD vom 05.07.2010

Bernried - So sieht der Krieg aus, der Weltkrieg auf dem Meer.

Von 1940 bis 1944 versuchte Nazi-Deutschland die Kriegs-Gegner England und USA mit massivem Einsatz von U-Booten im Atlantik in die Knie zu zwingen. Ein Wahnsinns-Unternehmen. Drei Viertel aller Boote wurden versenkt, 30000 Matrosen starben.

Mitten drin in dieser Vernichtungs-Schlacht: Lothar-Günther Buchheim (1918- 2007). Er war als Kriegsberichter zur Flotte der U-Boote kommandiert. Seine Erlebnisse verarbeitete er in den Büchern „Das Boot“ (1973) und „Die Festung“ (1995).

Offiziell sollte Buchheim den Krieg im Atlantik malen, die Soldaten, die Häfen, die Schiffe. Seine Bilder wurden in Deutschland als Propaganda verbreitet.

Inoffiziell fotografierte er - „wie ein Besessener“, schrieb er später selbst. Bei jedem Einsatz hatte er seine Contax-Kleinbildkamera dabei. Alles war ein Motiv für ihn: die Mannschaft bei der Arbeit, der Kommandant im Ausguck, der Maschinenraum, die Hängematten der Matrosen. Er machte Fotos auf Sturm gepeitschter See unter

Lebensgefahr, sogar mitten in einem Wasserbomben-Angriff drückte er auf den Auslöser.

5000 Fotos hat Buchheim auf den U-Booten gemacht. Heute liegen sie im Buchheim-Archiv. Nur ganz wenige wurden jemals veröffentlicht. Clelia Segieth, Kuratorin in Buchheims „Museum der Phantasie“ in Bernried hat 250 U-Boot-Fotos ausgewählt.

Unter dem Titel Das Boot - Die Fotografien sind die einzigartigen Dokumente von heute bis Oktober in Bernried zu sehen.


Pressespiegel

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