SUTEMI KUBO. MEINE BRÜCKE

23. Juni bis 23. September 2018


Sutemi Kubo, Sechs Bäume und ein Mensch, 2011, Holzschnitt © Sutemi Kubo

1984 tourte die Sammlung von Lothar-Günther Buchheim unter dem Titel »Der deutsche Expressionismus« durch vier Museen in Japan. Eines davon war das Kunstmuseum der Präfektur Mie in Tsu, der Heimatstadt des damals 36-jährigen Sutemi Kubo. Dort sah der Künstler erstmals Werke der deutschen Künstlergemeinschaft »Die Brücke«. Es war ein nachhaltiger Impuls, den er empfangen hatte. Insbesondere die Holzschnitte der Brücke hatten es ihm angetan. In der Folge gelingt es ihm, die Tradition des japanischen Holzschnitts mit der gröberen, an der natürlichen Maserung orientierten Formensprache der Holzschnitte der »Brücke«-Künstler zu verbinden.

Erstmals werden Kubos Arbeiten nun in einem Museum in Deutschland gezeigt. In die Auswahl von 100 repräsentativen Werken von Sutemi Kubo mischen sich auch druckgrafische Arbeiten aus der Sammlung Buchheim, die 1984 in Japan ausgestellt waren. Darunter sind Blätter der Brücke-Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Mueller sowie anderer Protagonisten der deutschen Moderne wie Max Kaus, Christian Rohlfs, Max Beckmann und Otto Dix. Die Ausstellung und das dazu von Daniel J. Schreiber herausgegebene Katalogbuch sind in acht Kapitel untergliedert: »Selbstsuche«, »Familie«, »Mein Christentum«, »Liebende«, »Meine Landschaften«, »Universum«, »In dieser Welt« und »Was ist der Mensch?«.

In seinen Holzschnitten reflektiert Kubo alle Facetten des Lebens: berufliche und gesundheitliche Schicksalsschläge ebenso wie die Erfahrung von Glück im Kreis der Familie. Charakteristisch für sein bemerkenswertes Werk sind die zeichenhaften Verdichtungen anekdotischer Bilderzählungen, die oft ins Groteske spielen. Der Leidensdruck, unter dem die Holzschnitte geschaffen wurden, ist spürbar. Durch seine liebenswerte Selbstironie gibt Kubo ihnen jedoch stets eine Wendung ins sympathisch Heitere. Die Bilder überwinden alle kulturellen Verschiedenheiten und treffen mitten ins menschliche Herz.


Sutemi Kubo, Liebende, 1991, Holzschnitt © Sutemi Kubo

Weitere Informationen

Süddeutsche Zeitung (20.06.2018): Facetten des Lebens

Süddeutsche Zeitung (27.06.2018): Subtile Schlichtheit


Meldungen

Besuchen Sie uns auf Instagram