100 Jahre „Blauer Reiter“
Die „Blaue Brücke“
Verlängerung der Sonderausstellung bis 29. Januar 2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne möchten wir Sie nochmals auf diese unsere derzeitige Sonderausstellung aufmerksam machen, die wir bis 29. Januar 2012 verlängern werden.
Die Ausstellung „Die ‚Blaue Brücke’“, deren Titel sich an Lyonel Feiningers Aquarell „Blaue Brücke“ anlehnt, schlägt mehrere „Brücken“: Einmal zwischen dem „Blauen Reiter“ (1911-1914), der in diesem Jahr sein 100jähriges Jubiläum feiert, und den Werken der Maler der Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ (1905-1911), die den Beginn des Expressionismus in Deutschland markiert.
Ein Bogen lässt sich aber auch zwischen Lyonel Feininger (1871-1956) und Alexej Jawlensky (1864-1941) schlagen. Denn letzterer spielte im Vorfeld und bei der Gründung der „Neuen Künstlervereinigung München“ (1909-1912), aus welcher der „Blaue Reiter“ hervorging, eine prägende Rolle. Vor allem aber vergegenwärtigen die Werke von Jawlensky und Feininger eine künstlerische Haltung, die für den Kreis der Künstler des „Blauen Reiter“ um Wassily Kandinsky und Franz Marc charakteristisch war, und die den Werdegang der Moderne maßgeblich bestimmte. Beide, Jawlensky wie Feininger, entwickelten vor dem Hintergrund der Avantgarde ihrer Zeit eine individuelle Bildsprache und eine Vorliebe für eigenwillige Themen. Doch verstanden der Russe – Jawlensky wurde in Torzhok geboren – und der Amerikaner - Feininger stammte aus New York - ihre Kunst als Verkörperungen und Materialisationen einer nicht sichtbaren, geistigen Welt.
Die beiden Kabinettausstellungen mit auserlesenen Gemälden, Aquarellen und Druckgraphik von Jawlensky und Feininger werden durch eine Dokumentation zum „Blauen Reiter“ und dem Almanach ergänzt, die wiederum die ausgestellten Werke der „Brücke“-Maler in den historischen Kontext stellt.
Zudem bietet die Ausstellung eine Dokumentation zu Entstehung, Geschichte und Programmatik des „Blauen Reiter“. Da es uns wichtig ist, den Besuchern einen Einblick in den Almanach der „Blaue Reiter“ zu vermitteln, der zu den wichtigsten künstlerischen Programmschriften des 20. Jahrhunderts gehört, können einige Texte von Franz Marc, Wassily Kandinsky und August Macke aus dem Almanach in ganzer Länge gelesen werden. Dazu kann man erfahren, wie ganz anders Franz Marc und Wassily Kandinsky die Kunst der „Brücke“ eingeschätzt haben. Aber natürlich auch, wie unterschiedlich die Auffassungen der Künstler der „Brücke“ und des Kreises der „Blauen Reiter“ waren. Besonders hat uns hier beider sehr differenziertes Verhältnis zur außereuropäischen Kunst, aber auch das Thema Holzschnitt interessiert.
Wir grüßen schönstens aus dem Buchheim Museum
Dr. Clelia Segieth
Kuratorin des Buchheim Museums
Museumsleitung
Alexej Jawlensky, Kopf in Blau, 1912, Öl auf Karton
© Buchheim Museum
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