BRÜCKENSCHLAG. GERLINGER + BUCHHEIM

Die Sammlung »Die Maler der Brücke« kommt ins Buchheim Museum

Bernried am Starnberger See – Gestern hat der Stiftungsrat der Buchheim Stiftung das Leihangebot des Würzburger Sammlers Prof. Hermann Gerlinger angenommen: Seine Sammlung »Die Maler der Brücke« kommt ins Buchheim Museum! Mit seinem auf Ganzheit zielenden Sammlungsansatz bezieht Gerlinger neben Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken auch Dokumente, Skulpturen und Kunsthandwerk der Brücke-Künstler mit ein. Die immer noch wachsende Sammlung umfasst mehr als 1.030 Titel, darunter derzeit 48 Gemälde.

Die Sammlungen Buchheim und Gerlinger ergänzen sich auf das Trefflichste. Buchheim kann mit glanzvollen frühen Hauptwerken der Brücke-Künstler punkten. Gerlinger erschließt das Thema systematisch in seiner gesamten historischen Tiefe und in der gesamten Breite der Gattungen. Durch die Zusammenführung der beiden Bestände wird die Bedeutung des Buchheim Museums als Hauptmuseum des deutschen Expressionismus in Süddeutschland – neben dem Lenbachhaus mit seinem Schwerpunkt zum Blauen Reiter – weiter ausgebaut. Es kann nun seinen Sammlungsschwerpunkt »Brücke« mit mehr als 2.000 Werken der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe belegen.

Mit dem Umzug der Sammlung Gerlinger nach Bernried wird das Buchheim Museum deutlich und nachhaltig an Anziehungskraft gewinnen. Die Ankunft der Sammlung Gerlinger soll noch in diesem Jahr mit der großen Auftaktausstellung Brückenschlag: Gerlinger – Buchheim vom 28. Oktober 2017 bis zum 25. Februar 2018 gewürdigt werden.

Die Sammlung »Die Maler der Brücke«

Die Sammlung von Hermann Gerlinger ist den Malern der Brücke gewidmet: den Gründungsmitgliedern Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl sowie den später beigetretenden Künstlern Emil Nolde, Hermann Max Pechstein, Cuno Amiet, Akseli Gallen-Kallela und Otto Mueller. In ihrer systematischen Geschlossenheit ist die Sammlung nahezu einzigartig. Auf höchstem qualitativem Niveau vereint sie Werke aus allen Schaffensphasen der Künstler – von den frühesten Anfängen über den gemeinsamen Gruppenstil bis zum individuellen Spätwerk. Insbesondere zu Karl Schmidt Rottluff konnte Gerlinger dank seines persönlichen Kontakts zu dem Künstler einen monografisch dichten Sammlungsstrang von erster Güte zusammentragen. Quantitativ und qualitativ ebenbürtig sind die Bestände zu Kirchner und Heckel.

Mit seinem auf Ganzheit zielenden Sammlungsansatz bezieht Gerlinger neben Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken auch Dokumente, Plakate, Einladungen, Exlibris, Jahresmappen, Skulpturen und Kunsthandwerk der Brücke-Künstler mit ein. Im Ganzen umfasst die immer noch im Wachsen begriffene Sammlung ungefähr 1.030 Titel. Darunter sind derzeit 48 Gemälde von Brücke-Künstlern. Auch Werke aus dem afrikanischen Kulturkreis gehören zu den Beständen, mit denen der Einfluss außereuropäischer Kunst auf die Brücke dokumentiert werden kann.

Von 1995 bis 2001 wurde die Sammlung Hermann Gerlinger im Museum Schloss Gottorf, dem Landesmuseum von Schleswig-Holstein, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Danach kam sie in das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale. Im November 2016 bot Prof. Gerlinger dem Buchheim Museum seine Sammlung als Leihgabe für zehn Jahre an. Eine Verlängerung ist möglich.

Der Sammler

Prof. Hermann Gerlinger, 1931 geboren, in Würzburg lebend, begann seine Sammeltätigkeit in den frühen 1950er-Jahren während seines Ingenieurstudiums in München. In diesen Jahren lernte er auch Lothar-Günther Buchheim persönlich kennen. Nach dem Studium führte er einen mittelständischen Betrieb des Bereiches Heizungs-, Sanitär-, Klimatechnik weiter, den sein Vater 1930 gegründet hatte. Seine Sammelleidenschaft wird von seiner Frau Hertha mitgetragen. Dank einer immer konsequenter werdenden Fokussierung auf die Brücke und intensiver Kontaktpflege vor allem zu Karl Schmidt-Rottluff gelang Gerlinger der Erwerb vieler musealer Hauptwerke. 1995 erhielt Gerlinger aufgrund seiner Verdienste um die Erforschung der Brücke den Ernst-Ludwig-Kirchner-Preis des Kirchner Museums Davos.

Bedeutung des Zusammenschlusses der Sammlungen Gerlinger und Buchheim

Beide Sammlungen ergänzen sich auf das Trefflichste. Buchheim kann mit glanzvollen Hauptwerken der Brücke-Künstler aus den Zeiten des Bestehens der Künstlergemeinschaft und darüber hinaus bis in die 1920er Jahre hinein punkten. Gerlinger erschließt dagegen das Thema systematisch in seiner gesamten historischen Tiefe und in der gesamten Breite der Gattungen. Im Bereich der Druckgrafik sind beide Sammlungen von höchster Komplexität. Es gibt keine andere Privatsammlung, die das Buchheim Museum reicher und passender ergänzen könnte als die Sammlung Hermann Gerlinger.

Dank des persönlichen Engagements der beiden Sammler Lothar-Günther Buchheim und Hermann Gerlinger sind zwei herausragende Sammlungen zum Thema »Brücke« entstanden. Vereint ergeben sie nun den bedeutendsten Bestand von Werken der 1905 in Dresden gegründeten Künstlerggruppe neben dem des Berliner Brücke-Museums. Durch die Zusammenführung der beiden Bestände wird die Bedeutung des Buchheim Museums als Hauptmuseum des deutschen Expressionismus in Süddeutschland – neben dem Lenbachhaus mit seinem Schwerpunkt zum Blauen Reiter – weiter ausgebaut. Es kann nun seinen Sammlungsschwerpunkt »Brücke« mit mehr als 2.000 Werken der 1905 in Dresden gegründeten Künstlerggruppe belegen. Das Haus am Starnberger See gewinnt deutlich und nachhaltig an Anziehungskraft. Der Stern des Buchheim Museum wird mit der Sammlung Gerlinger noch heller leuchten.

Vorhaben

Die Ankunft der Sammlung Gerlinger soll noch in diesem Jahr mit einer großen Auftaktausstellung gewürdigt werden. Brückenschlag: Gerlinger – Buchheim – so soll die große monografische Zusammenschau beider Sammlungen zum Thema Brücke heißen. Sie wird sich auf über 1.500 Quadratmeter erstrecken und den Expressionistensaal sowie den Sonderausstellungssaal des Buchheim Museums umfassen. Vom 28. Oktober 2017 bis zum 25. Februar 2018 wird dieses Fest der Vereinigung beider Sammlungen im Buchheim Museum zu erleben sein.


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