SONNTAGSMALEREI
23.10.2021 – 06.03.2023
Der Begriff der »Sonntagsmalerei« stammt aus einer anderen Zeit, doch drückt er deutlich aus, worum es hier geht: um Kunst als Vergnügen, als Ausspann von den Lasten des Alltags, als Schwelgerei der Phantasie, als Gegenwelt vom nicht immer erfreulichen »Hier und Jetzt«. Schon im Barock ist das Phänomen der Freizeitkunst bekannt. Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde es immer populärer. »Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihm zum Schaffen drängt«, heißt es 1906 im Programm der expressionistischen Künstlergruppe »Brücke«, und im Almanach »Der Blaue Reiter« werden Kinderzeichnungen und namenlose volkskundliche Motive gleichberechtigt neben den Werken der internationalen Avantgarde als Beispiele unkonventioneller Ausdruckskunst aufgeführt. Auch wenn Laienkünstler oft als »Naive« oder »Outsider« aus der Kunstgeschichte ausgenommen werden, stehen sie doch zumeist in intensivem Austausch mit der Kunst und der Gesellschaft ihrer Zeit. Allerdings können wir meist beobachten, dass ihr starker künstlerischer Ausdruckswille von eingeschränkten Kenntnissen technischer Mittel begleitet wird. Ein intensives Interesse an Alltagsmotiven ist meist gepaart mit der Bereitschaft zu ungewöhnlichen, überraschenden Kompositionen. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus der von Museumsgründer Lothar-Günther Buchheim zusammengetragenen Laienkunst-Sammlung: vor allem Wasserfarbenbilder und Zeichnungen des Bauern Max Raffler (1902-1988) aus dem oberbayerischen Greifenberg und Gemälde des Pariser Zahntechnikers und Dekorateurs Hector Trotin (1894-1966); sowie einige Bilder der aus dem Saarland stammenden, nach Paris emigrierten jüdischen Textilhändlerin Emma Stern (1878-1970), des Naumburger Augenarztes Waldemar Rusche (1882-1965), genannt Paps, und der nicht weiter bekannten Laienkünstlerin Hildegard M. Biermann (geboren vermutlich 1911) sowie der aus Überzeugung »naiven«, jedoch ausgebildeten Münchner Künstlerin Hiltgund von Debschitz (1921-2017).
2025 im Museum
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