BRÜCKE + BLAUER REITER
16.07. – 13.11.2022
Sie kennen einander, besuchen sich, schätzen und verachten sich. Sie stellen miteinander aus, sind in denselben Verbänden, haben dieselben Galeristen und Sammler. Sie vereint das Aufbegehren gegen die Konventionen des Kunstbetriebs. Sie verspüren den Drang, Formen und Farben aus dem Zwang der realistischen Malerei zu befreien. Sie wollen damit vielmehr Empfindungen, Gefühle und Gedanken ausdrücken. Mit »Brücke« und »Blauem Reiter« beginnt die Moderne in Deutschland.
Hauptwerke dieser beiden tonangebenden Gruppen des Expressionismus vereinen sich im Buchheim Museum zu einer üppigen Gemäldeschau. Das Vorhaben konnte auf diesem hohen Niveau nur durch eine Kooperation des Buchheim Museums mit den Kunstsammlungen Chemnitz und dem Von der Heydt-Museum Wuppertal gelingen. Alle drei Häuser haben aus ihren umfangreichen Expressionismus-Beständen dazu beigetragen. Prominente Leihgaben aus europäischen Privatsammlungen und Museen, darunter das Lenbachhaus in München, das Stedelijk Museum Amsterdam und das Zentrum Paul Klee in Bern, ergänzen die Präsentation.
Die Ausstellung bietet einen frischen Blick auf Bilder aus den Blütejahren zwischen 1905 und 1914 von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Max Pechstein, Emil Nolde, Otto Mueller und Fritz Bleyl für die »Brücke« sowie Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke, Paul Klee und Heinrich Campendonk für den »Blauen Reiter«.
Erstmals wird der Dialog zwischen den Künstler*innen beider Formationen in dieser Dichte und Qualität in Szene gesetzt. Bei allen Gemeinsamkeiten gibt es auch augenfällige Unterschiede. So bestehen verschiedene Auffassungen darüber, ob sich der expressionistische Stil in wiedererkennbaren Motiven der Wirklichkeit oder in reinen, abstrakten Formen artikulieren soll. Die Bilderschau überrascht mit der Erkenntnis, dass diese Trennlinie weniger zwischen den Gruppen als innerhalb der Gruppen verläuft.
So stellt diese große Ausstellung mitsamt dem im Wienand-Verlag erschienenen Katalog eine Neusichtung des deutschen Expressionismus auf der Höhe unserer Zeit dar. Auch Aspekte des Postkolonialismus, der Genderforschung, der Sozialgeschichte sowie der politischen Rezeptionsgeschichte werden dabei berücksichtigt. Mit den Worten Buchheims gesprochen ist dieses sommerliche Museumsereignis aber vor allem eines: »Ein Fest fürs Auge!«
Katalog
BRÜCKE UND BLAUER REITER
Herausgegeben von Frédéric Bussmann, Roland Mönig, Daniel J. Schreiber
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried, Kunstsammlungen Chemnitz, Von der Heydt – Museum, Wuppertal, Wienand Verlag
Pressespiegel
Expressionismus-Doppel im Folkwang und bei Buchheim: Versprechen der Freiheit
Zwei große Ausstellungen feiern eine Kunstrichtung, die nach den Jahren des Nationalsozialismus in der jungen Bundesrepublik noch einmal reüssierte.
Tagesspiegel, 27.10.2022
Brücke + Blauer Reiter, Bayern2, kulturLeben, 11.08.2022
Brücke und Blauer Reiter im Buchheim Museum: Kennen, Neiden, Lieben
Abendzeitung, 19.07.2022
Expressionismus – Von Rot bis Blau
Süddeutsche Zeitung, 15.07.2022
Führungen
Gerne vermitteln wir Ihnen eine private Gruppenführung (max. 25 Personen, Dauer: ca. 60 Minuten) durch das Museum.
Wir empfehlen auch die Audioführung – persönlich, informativ, unterhaltsam. Externe Kuratoren führen Sie durchs Haus (3,50 € zzgl. Eintritt). Sie können eigene Kopfhörer nutzen.
In den Expressionismus-Ausstellungen führen QR-Codes auf weiterführende Informationen der Sammlung Online.
2023 im Museum
OTTO. Die Ausstellung
17.06. – 05.11.2023
BUCHHEIM. KÜNSTLER, SAMMLER, ALLESKÖNNER ?
Ab 03.12.2022
MUSICAL SWINGS
Schaukeln · Spaß haben · Träumen · Genießen
Wunderwelt Bernried
Fördermittel der EU und des Freistaats Bayern
Leo von König
02.12.2023 – 07.04.2024
Bronzeplastiken in Bernried
'Miracolo' und 'Aglaia' eingetroffen
HAUS BUCHHEIM. ÜBERTRAGUNGEN
Rekonstruktion der Villa Buchheims in Feldafing
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